Wilder Süden 2018

Es wird schon zur Tradition. Wir haben wieder den "Wilden Süden" gemeldet. Und ich habe mich getraut zum ersten Mal in der Open Klasse zu starten. Wir reisten wieder einen Tag früher an um ausgeruht zur Prüfung zu erscheinen. Komischerweise war ich nicht aufgeregt und ließ es einfach auf mich zu kommen. Unsere Erfahrungen müssen wir erst in dieser schweren Klasse sammeln. Wir wurden von dem netten Sonderleiter Ralf Hube im Gelände in Sonthof bei Rottweil im Schwarzwald begrüßt und schon ging es los. Wir hatten die Startnummer 3 und hatten deshalb nicht lange Zeit uns aufzuhalten. Bei der 1. Aufgabe erwartete uns der Schweizer Richter Guy Matter.

 

1. Aufgabe Guy Matter

 

Man stand auf einem Hügel auf einer Viehweide. Diese war um diese Jahreszeit noch ohne hohen Bewuchs. Mehrere Obstbäume standen auf der Fläche. In etwa 60 - 70 m Entfernung war rechts ein Wall. Dort lag am Fusse des Walls ein "Blind". Vorher wird mehr links etwa 150 m entfernt eine Markierung beschossen aber zuerst wollte er das "Blind" haben. Auf dem Weg zum "Blind" kommt der Hund außer Sicht.  

Guy erklärte die Aufgabe für uns und Lotte war schön aufmerksam. Nach dem Schuss und der Markierung gab er uns frei. Lotte spurtete Richtung Markierung und auf der Höhe des "Blind" gab ich den "Suchenpfiff". Lotte war außer Sicht und kam erst wieder mit Dummy hervor. Prima! Nun noch die Markierung. Mal sehen ob sie diese noch auf dem Schirm hatte. Lotte wieder den Hügel runter und lief diesmal Richtung "Blind". "Voran" und sie rannte weiter zur Markierung und fand diese punktgenau im sumpfigen Gelände.

 

"Blind" 9 Punkte, Markierung 10 Punkte

 

 

2. Aufgabe Guy Matter

 

Wieder auf dem großen Hügel mit Obstbäumen, Blickrichtung diemal 90° nach links. Guy erklärte, auf dem Gegenhang in etwa 130 Metern liegt ein "Blind". In gleicher Höhe etwa 40 Meter rechts entfernt fällt eine Markierung. Guy wollte das "Blind", das "Mark" sollte liegen bleiben.

Lotte ausgerichtet auf das "Mark", Schuss und "Mark" fällt. Dann Lotte weggedreht und aufs "Blind" ausgerichtet. Nach Freigabe spurtete Lotte den Hügel mit den vielen Bodenwellen runter und es kam ein Viehzaun. Es wäre auch möglich gewesen unten durch zu rennen, aber nein, Lotte nahm den Zaun im Sprung. Dann übersprang sie noch einen Bach und weiter den Gegenhang hoch. Hier verlor sie etwas die Linie und kam mir zu weit rechts raus. "Stop" und weiter nach links hinten. Jetzt kam sie etwas zu weit links raus, nochmal "Stop" und weiter den Hang hoch geschickt. "Suchenpfiff" und das Dummy war gesichert.

 

17 Punkte

 

 

3. Aufgabe Guy Matter

 

Wir standen auf einer Wiese. Nach etwa 50 m kam ein Bach dessen Ufer mit Laubbäumen teilweise bewachsen waren. Dann kam wieder Wiese und dahinter ein breiter Schilfgürtel etwa 100 Meter lang und 50 Meter tief. Hinter dem Schilf begann der Wald. Im Wald fand ein Treiben statt, es flogen 3 Dummys ins Schilf heraus und 3 Dummys befanden sich im Wald. Für diese Aufgabe wurden Startnummer 1-3 aufgerufen. Zuerst durfte die 1, dann die 2 und dann wir mit der 3 arbeiten. War unser Dummy drin, durften wir sofort nochmal ran. Danach die anderen beiden Teilnehmer.

Lotte beobachtete das Geschehen im Wald, soweit man das überhaupt sehen konnte. Startnummer 1 arbeitete im Schilf und fand. Teilnehmer 2 brauchte einige Zeit und fand ebenfalls im Schilf. Das bedeutete, nur noch eins im Schilf und die anderen sind im Wald. Es wäre also idealer, wenn Lotte eines im Wald holen würde. Als sie dran war sauste sie los hüpfte über den Bach und kam am Schilf an. Da sie die anderen Hunde vorher im Schilf arbeiten sah, ging sie auch in den Bereich. Der Hund war überwiegend nicht zu sehen. Als sie ohne Dummy raus kam folgte der Stoppfiff und wieder "Back" geschickt. Erst lief sie nicht tief genug und kam wieder raus. Nochmal "Back" und irgendwann vernahm ich ein lautes Krachen. Sie schien jetzt die richtige Richtung anzunehmen. Jetzt sah man sie auf der Gegenseite im Wald suchen. Dann kam sie mit Dummy im Fang wieder aus dem Schilf hervor. Dann nochmal von vorne. Diesmal war sie schneller im Wald und pickte dort ihr zweites Dummy. Jetzt warteten wir auf die anderen Hunde.

Dann gingen wir mit Guy an eine andere Stelle und er erklärte die Aufgabe. In etwa 50 Metern Entfernung waren drei verschiedene Heckenabschnitte zu sehen. Wir sollten den mittleren Teil absuchen. Er wollte von uns weder das linke noch das rechte Dummy haben, nur das in der Mitte. 

Lotte ausgerichtet auf den mittleren Teil des Gebüschs. Sie kam jetzt zu weit links raus. "Stop" und wieder mit "Back" nach rechts. Dann der "Suchenpfiff". Nochmal Korrektur und sie war im richtigen Gebiet und fand.

 

Treiben im Schilf 7 Punkte und "Blind" 9 Punkte

 

 

4. Aufgabe Petra Beringer

 

Wieder eine Teamaufgabe, gemeinsamer Walk up auf ein Waldstück zu. Dabei fallen dann zwei Schüsse in dem Wald. Zuerst durfte die niedrigere Startnummer, in dem Fall wir, im Wald arbeiten. War der erste Hund auf dem Rückweg, sollte der zweite Hund 90° nach links auf ein "Blind" den Hang runter am Bach geschickt werden. Dann wird gewechselt.

Kommando "Walk on" und wir gingen gemeinsam los. Die Schüsse fielen und wir gingen noch ein Stück weiter. Dann durfte Lotte in den Wald arbeiten. Dabei musste sie den steilen Hang runter über verschiedene Bäche und ganz viel Matschepampe und noch einen Zaun durchqueren. "Suchenpfiff" und sie machte ihren Job. Dann Positionwechsel und der andere Hund durfte in den Wald. als er auf dem Rückweg war durfte Lotte runter zum Bach und im Schlamm ihr Dummy suchen. Wieder mit Erfolg.

 

"Blind" im Wald 9 Punkte und "Blind" am Bach 8 Punkte

 

5. Aufgabe Petra Beringer

 

Wieder ein Zweier Walk up, diesmal auf einer recht flachen Wiese. Nur ein Hügel im Gelände etwa 100 m rechts hinten. Dort standen Schütze und Werfer. Nach dem Walk up fällt dort die Markierung. Der linke Hund durfte aber zuerst 90° links im Wald ein Dummy suchen. Anschließend sollte der rechte Hund die Markierung als "Memory" arbeiten. Dann Wechsel und das ganze von vorne.

Wir liefen wieder gemeinsam "Fuss" und schauten uns fein die weite Markierung an. Unser Teampartner arbeitete zuerst im Wald und wir warteten. Dann ab zur Markierung. Der Hügel bremste Lotte etwas, deshalb gab ich nochmal ein "Voran". Zack, Dummy war gerettet. Wechsel, und weiter ging es mit Laufen. Markierung fiel, Lotte von der Markierung weg gedreht und ab in den Wald geschickt. Sie fand auch dieses Dummy recht zügig.

 

Markierung 8 Punkte und "Blind" 10 Punkte

 

 

6. und letzte Aufgabe bei Petra Beringer

 

Diesmal standen wir unten am Bach. Der Bach war auf unserer rechten Seite. Ein Helfer befand sich auf der linken Seite vom Bach und lief den Bach ein Stück entlang. Irgendwann gab er einen Schuss auf die Gegenseite ab. Der Hund durfte geschickt werden und sollte auf der anderen Seite des Baches im Schlamm ein Dummy finden. War der Hund am Suchen wird ein Schuss vom gleichen Helfer auf die linke Hangseite gegeben und ein "Mark" fällt nach hinten.

Lotte beobachtete den Helfer. Schuss, und die Freigabe kam von Petra. Lotte ausgerichtet auf den Bach. Auf der richtigen Höhe gestoppt und nach rechts über den Bach geschickt. "Suchenpfiff" und Lotte arbeitete im Schlamm. Doch dann hatte die Pistole eine Ladehemmung und der Helfer rief stattdessen Peng... Das Peng hatte Lotte überhaupt nicht vernommen, dafür markierte ich das Dummy. Nachdem Lotte mit dem ersten Dummy zurück war auf die Markierung bzw. für sie "Blind" ausgerichtet und den Hang hoch geschickt. Ein, zwei Korrekturen und das Dummy war auch in unserem Besitz. 

 

"Blind" 10 Punkte und "Mark" 8 Punkte

 

 

Boah, ab jetzt sind wir ein echtes Openteam! Erster Start und schon durch gekommen! Wie geil ist das denn? Wir warteten auf die Siegerehrung und kaum zu glauben, wir wurden aufgerufen und belegten den 3. Platz beim "Wilden Süden". Wir sind sehr stolz auf das Erreichte.

 

 

Sonntags starteten Ralf und Luna in der "A" im gleichen Gelände und mit den gleichen Richtern. Als Aufgaben gab es bei Petra eine beschossene Suche mit einer Markierung auf dem Rückweg, zwei Markierungen vom Bach aus nach links und rechts, jeweils mit Fussarbeit und ein "Buschieren". Guy präsentierte eine Suche als Teamaufgabe, eine Einzelmarkierung wieder mit Fussarbeit und eine Doppelmarkierung ins Schilf.

Luna arbeitete die ersten vier Aufgaben sehr schön, wenn sie das schwierige Gelände besser angenommen hätte wäre es noch schöner gewesen. Die fünfte Aufgabe war dann eigentlich genau ihre als "Markiermonster", die Einzelmarkierung mit Fussarbeit nach hinten. Leider verlor sie anscheinend genau in dem Moment die Konzentration, jedenfalls war sie zu kurz und machte dazu noch irgendwelche anderen Dinge. Mit Müh und Not und einigen "Back" fand sie das Dummy doch noch, natürlich gab es nur noch ärmliche Punkte dafür. Als ich dann die letzte Aufgabe im Schilf sah wusste ich irgendwie schon was kommen würde. Luna kennt kein Schilf, dazu war der Geist schwach und jetzt der Körper auch... Die erste Markierung holte sie sogar noch, aber bei der zweiten zeigte sie relativ deutlich dass sie keine Lust mehr hatte. Schade, am letzten Dummy bei einem doch recht schwierigen WT gescheitert.  

Luna ist bekanntlich aus einer Showlinie und mittlerweile 8 Jahre alt und hätte schon bei den Veteranen starten können. Und bei einem WT über den ganzen Tag verliert sie leider irgendwann die Konzentration und wird halt einfach müde. Was soll's, so lange wir noch Spass haben werden wir weiterhin ab und zu starten, vielleicht dann demnächst bei den Veteranen :-)

 

 

Danke an das hervorragende Orgateam "Wilder Süden",den Helfern, den Richtern, dem Reviergeber und dem Wirt und seiner Ehefrau vom Gasthaus Sonthof. Es war ein sehr anspruchsvolles Gelände mit "tricky" Aufgaben. Wir freuen und schon auf das nächste Jahr! 

Hier noch einige Bilder vom Gelände, auf dem vierten kann man sogar ein Suchspiel machen, finde Lotte :-)

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