DRC Workingtest Finale 2017

Endlich war es soweit. Wir waren bereit für das Finale 2017 in Wettringen. Lotte hatte sich eine Woche vor unserer Reise noch etwas am Pfotenballen verletzt. Deshalb wurde sie die letzten Tage geschont, entsprechend hoch war ihre Erwartungshaltung. Eine lange Fahrt stand uns bevor. Das Wetter hätte für dieses Wochenende auch etwas besser sein können, Regen und Wind waren vorhergesagt.

 

1. Aufgabe Rob Schmidt

 

Wir standen im Wald in einem Brombeerfeld. Da schon einige Starter vor uns dran waren war schon ein kleiner Trampelpfad zu erkennen. Rob sagte dass wir walken und vor uns läuft ein Treiber. Dann würde irgendwann ein Schuss fallen und danach erkläre er dann ein "Blind". Anschließend geht das Team mit dem Richter nochmal an und dann fällt in etwa 50 Meter Entfernung rechts am Waldrand eine Markierung. Auch diese ist zu arbeiten.

 

Das Treiben begann und der Trampelpfad schlängelte sich durch die Brombeeren. Schuss und wir bekamen das "Blind" erklärt. Vor uns ein Brombeerfeld, welches von der Auslegespur des Helfers für das Auslegen des "Blinds" umrundet wurde. Gerade Linie zum "Blind" wäre durch die Brombeeren gewesen, Lotte nahm aber die Auslegespur und lief in die Richtung des angegeben Baumes. Dort half ich ihr damit sie schnell zum Dummy kam. Weiter geht es mit Laufen. Schuss und die Markierung am Waldrand fällt sehr schwer zu sehen für den Hund, da wieder enorm viele Brombeeren vor Lotte waren. Ich gab Lotte die Richtung an. Die Brombeeren wurden im Flug überwunden und sie ging schön tief in Richtung Helfer. Dort half ich ihr mit dem Suchenpfiff. Zweites Dummy des Tages war in unserem Besitz.

 

12 Punkte

 

2. Aufgabe John Juel Pedersen

 

Wir standen wieder im Wald. Rechts zwei Helfer und geradeaus auch einer. Es wurde erklärt, zuerst fällt eine Markierung geradeaus und dann sofort rechts noch eine Markierung. Wieder waren Brombeeren als Hindernis vor uns. Auf der rechten Seite waren noch mehr Brombeeren und eine umgefallene Tanne. 

 

Lotte und ich waren bereit. Schuss und Dummy fiel. Ohne Zeitverlust wieder ein Schuss und das zweite Dummy. Es gab keine Chance den Hund schnell zu drehen. Lotte hatte aber nach dem zweiten Schuss den Kopf gedreht und ich habe versucht selbst aufzupassen wo das Ding runter kommt. Nach Freigabe durfte Lotte nach rechts in die Richtung der umgefallenen Tanne laufen. Sie nahm das schwierige Gelände sauber an. Ab durch die Dornen und sie verschwand im dichten Bewuchs. Manchmal konnte ich das Grün etwas wackeln sehen, deshalb wusste ich, sie ist richtig. Zack war das Dummy drin. Dann Ausrichten auf das zuerst geworfene Dummy. Ich gab ihr die Richtung mit der Hand an und sie überwand auch hier den unangenehmen Bewuchs. Top Linie, doch leider lief sie auf der falschen Seite vom Wind am Dummy vorbei und ging  zu tief. Hier musste ich helfen, was wiederum Punkte kostete. Der Richter wollte ein besseres "Memory" sehen und das Zeigen der Richtung fand er nicht so gut. 

 

14 Punkte

 

3. Aufgabe Roy Ehbel

 

Wie sollte es auch anders sein, wieder eine Aufgabe im Wald. Wir gingen auf einen kleinen Hügel, unterhalb des Hügels war ein größeres Wasserloch mit Schlamm und Ästen etc.. Der Richter erklärte, zuerst wird am Wasserloch vorbei rechts eine Markierung geworfen. Zunächst soll aber ein beschossenes "Blind" hinter dem Wasserloch an einem Baum gearbeitet werden. Dann darf die Markierung geholt werden.

 

Lotte schaute sich die Markierung an. Dann drehte ich sie zum Wasserloch und richtete sie aus. "Voran" und sie nahm das Schmodderwasser an und kam drüben wieder raus doch da waren wieder die Brombeeren. Zuerst ging sie zu weit links und zu tief. Also wieder in meine Nähe und nach rechts zum "Blind". Wieder ging sie nach hinten weg um den Brombeeren auszuweichen. Dann habe ich sie wieder in meine Nähe gepfiffen und wieder mehr nach rechts zum "Blind". Jetzt hatte sie auch wieder die Richtung und das "Blind" war unser. Auf dem Rückweg musste sie wieder durch die Matschpampe über Äste drüber klettern. Das Mark war dann nicht mehr so auf dem Schirm, auch da ging sie zu tief und ich musste ihr etwas helfen.

 

13 Punkte

 

4. Aufgabe Wolfgang Harrer

 

Wir standen einmal mehr im Wald und links fiel eine Markierung. Dann fand etwas weiter rechts ein Treiben in etwa 50 Meter Entfernung in den Brombeeren statt. Ein Dummy wurde geworfen, welches aber wieder aufgehoben wurde. Ein weiteres lag bereits im Treiben-Gebiet. War das Treiben zuende sollte zuerst die Markierung gearbeitet werden. Dann sollte das Dummy aus dem Treiben geholt werden.

 

Lotte beobachtete alles ganz genau. Beim "Mark" ging sie mir wieder zu tief. Kurzes Helfen und wir hatten Suchenglück. Dann ab ins Treiben und sie arbeitete sehr schön das Gebiet mit den Brombeeren durch. Hurra, gefunden.

 

17 Punkte

 

Nach dieser Aufgabe gab es eine zweistündige Mittagspause, Hunde ins Auto um neue Kräfte zu sammeln.

 

5. Aufgabe Günther Kohler

 

Wir standen jetzt nicht im Wald sondern wahrscheinlich auf einem ehemaligen Sportplatz der bestimmt schon mehrere Jahre der Natur überlassen war. Das Feld war hügelig, kleine Büsche, Brombeeren und anderes Unkraut. Herr Kohler erklärte, erst fällt hinten am Ende des Feldes (ca. 60m) eher rechts ein Schuss. Dort befindet sich ein Wall und hinter diesem ist ein "Blind" zu holen. Dann fällt ein Schuss und eine Markierung in die Mitte des Feldes. Diese darf nicht gearbeitet werden. Dann noch ein Schuss ganz links vorne und dann erklärt er in welchen Brombeeren auf einem Hügel das Dummy liegt.

 

Lotte war startklar. Wir beobachteten das Spektakel. Lotte wurde nach der Freigabe zum hinteren "Blind" ausgerichtet. Sie hielt nicht ganz die Linie, ging aber trotzdem hinter den Wall, doch plötzlich kam sie links am Wall wieder raus. Das Dummy war aber schon recht nah. Deshalb, Hund sitzen lassen und durchatmen bis das Hundehirn sich auf mich konzentrierte. Dann habe ich sie nach rechts geschickt. Klasse, sie nahm die Richtung an und ging an der richtigen Stelle über den Wall und fand das "Blind". Dann ausrichten auf das linke "Blind". Den Wind musste man beachten, er kam von rechts und der Hund könnte Wind vom "Mark" bekommen. Ich half Lotte, so dass sie schön im Bereich blieb und schnell fand.

 

16 Punkte

 

6. Aufgabe Heike Reichel

 

Diesmal gab es eine Teamaufgabe, man wird es ahnen wo... nämlich im Wald. Ich links und mein Partner rechts. Wir liefen an und der erste Schuss fiel auf unserer linken Seite. Der Helfer stand in einem tiefen Loch und warf nach hinten weg. Lotte durfte als erstes und ging in einen schlammigen Graben, dann hoch auf den Hügel, runter ins Loch wo der Helfer stand und wieder raus aus dem Loch nach hinten. Punktlandung! Dummy war drin und sie kam den direkten Weg durch alle Hinternisse zurück. Wieder anlaufen und unser Partner durfte rechts arbeiten. Er brauchte etwas mehr Zeit und bekam eine letzte Chance von der Richterin die er nutzte. Dann wurde die Position gewechselt und das Spiel begann von vorne. Diesmal durfte Lotte die rechte Markierung arbeiten, als wir an der Reihe waren. Übler Bewuchs von Brombeeren und anderes Zeugs lag vor ihr. Wieder hatte sie keine Probleme damit und ging in die Tiefe. Plötzlich war sie außer Sicht und ich holte sie wieder ein Stück zurück. "Suchenpfiff" und das letzte Dummy des Tages war im Sack.

 

17 Punkte

 

Am zweiten Tag gingen wir frohen Mutes zur 

 

7. Aufgabe Rita Kökeny

 

Wir standen auf einer Halbinsel, Blickrichtung in eine Feld mit Schilf, Brombeeren und höheren Bewuchs. Es wurde ein Schuss ins Gebiet gegeben. Das Dummy lag laut Rita bei jedem Teilnehmer an einer anderen Stelle. War der Hund auf dem Rückweg, wurde im Rücken des Hundeführers ein Schuss in Richtung eines Sees gegeben und ein Dummy fiel ins Wasser. Das Wasser war nicht einfach. Da der See einen niedrigen Wasserstand hatte, war schwimmen so gut wie nicht möglich. Die bessere Lösung war Rennen durch das Wasser und den Schlamm.

 

Nach dem Schuss ins Schilf, schickte ich Lotte mit "Such" ins Gebiet. Sie suchte eifrig und nahm auch das unangenehme Gelände an. Allerdings brauchte sie etwas länger als andere Hunde. Wobei länger eigentlich nicht der Rede wert war. Sie gab das Dummy sauber ab und hatte das nächste ins Wasser gefallene schon im Auge. Sie spurtete los und holte das Dummy raus und gab ohne zu Schütteln ab. Wo wir hier die vielen Punkte verloren haben, kann ich nicht sagen. Bei der Suche können kaum 7 Punkte verloren worden sein. Was der Richterin nicht gefallen hat, ist mir ein Rätsel.

 

13 Punkte

 

8. Aufgabe Henk Slijkhuis

 

Das war die Schlüsselaufgabe beim Finale. Die Hunde hatten über die beiden Tage kaum größere Distanzen gearbeitet. Fast jede Aufgabe fand ausschließlich im Wald statt und nun kam die große Weite ins Spiel. Wir standen mit unserem Teampartner und seinem haarigen Kollegen auf einer großen, großen Wiese. Auf der Wiese links vorne stand in etwa 130 Metern Entfernung ein Helfer. Rechts am Rand der Wiese vor einem Graben stand ein weiterer Helfer (beide Helfer liefen während der Aufgabe nach hinten mit). Hinter dem Graben befand sich eine Baumreihe. Vor dem Richter und den beiden Hundeteams in etwa 10 Meter Entfernung liefen zwei weitere Helfer mit und beide machten nach dem Loslaufen spannende Geräusche. Die Hunde standen dadurch besonders unter Strom. Nach dem ersten "Walk up" wurde nun ein Schuss auf den Graben auf der rechten Seite abgegeben. Wenn dieses Dummy gearbeitet war ging der "Walk up" weiter. Dann fiel eine schnelle, niedrige Verleitmarkierung von den mitlaufenden Helfern von links nach rechts und sofort darauf in ca.130 Metern Entfernung eine Markierung auf der linken Seite nach hinten. War auch diese Markierung drin, wurde die Position gewechselt und alles begann von vorne.

 

Lotte stand unter enormer Anspannung. Wir standen rechts, also war das rechte "Blind" für uns. Lotte ging raus und spurtete in die Richtung vom Helfer und dann weiter in die Richtung seines weiter hinten stehenden Regenschirmes. Schnell holte ich sie wieder zurück und half ihr bei dem "Blind". Weiter ging es mit walken. Lotte ging relativ schlecht "Fuss". Die Anspannung stieg nach jedem anlaufen. Dann kam die Verleitmarkierung für den Partner. Unser vierbeiniger Kollege hatte nur auf diese geschaut und verpasste seine lange Markierung, aber mit Hilfe seinen Führers schaffte auch er sein vorletztes Dummy. Dann wurde gewechselt und der grauenhafte "Walk up" ging weiter. Jetzt musste Lotte wieder warten, da unser Kollege das "Blind" arbeitete. Weiter ging es mit laufen und das Verleitdummy fiel von links nach rechts. Schuss, und die Markierung kam direkt hinterher. Lotte hatte die Markierung auch nicht gesehen. Dann durfte ich sie ausrichten und gab ihr das "Go". Sie rannte, als wäre der Teufel hinter ihr her. Die mindestens 100 Fallstellen vor ihr wurden von ihr überrannt und dann gab ich ihr den "Suchenpfiff" und die Kleine fing auf der großen Wiese an zu suchen. Dieses letzte Dummy wollte ich unbedingt noch haben. Ich kann nicht sagen, was ich in dem Moment gedacht habe, als sie den Sprung aufs Dummy machte!!!!! Wir haben das Finale geschafft!!!!

 

Wegen der schlechten Fussarbeit waren noch 

 

7 Punkte übrig.

 

Aber daran werden wir arbeiten. Normalerweise ist Lotte bei Teamaufgaben eine Bank. Aber ich führe es darauf zurück, dass der Stress sehr hoch war und sie die letzte Woche wegen ihrer Verletzung doch kaum ohne Leine laufen konnte. Entsprechend kam die Power bei der letzten Aufgabe zur vollen Geltung. 

Ich bin sehr stolz, dass wir dieses Finale bestanden haben. Von 48 Teilnehmern haben lediglich 18 bestanden. Wir landeten auf dem 15 Platz. Das Gelände hat den Hunden einiges abverlangt. Bei einer Deutschen Meisterschaft wird nochmal eine Schippe drauf gelegt, so soll es sein.

Wir bedanken uns bei der Sonderleitung, den vielen Helfern, der Fotografin und den Richtern, die sich alle mit grossem Einsatz zwei Tage in nicht gerade angenehmen Wetter den Aufgaben gewidmet haben.

 

Hier noch einige Bilder vom Finale von den Aufgaben 5, 7 und 8 (diese letzten vier mit freundlicher Genehmigung der Finale-Fotografin Linda Hintze).

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