Unser September war voller Termine. Deshalb wird hier erst mal Staub gewischt.
Als erster Termin stand für uns die Newcomer Trophy in Königstein am 3. September 2016 dem Plan. Durch die Qualifikation von Lotte in den letzten Monaten für die Deutsche Meisterschaft für Hunde bis zum Alter von 30 Monaten waren wir gespannt auf diesen Workingtest.
1. Aufgabe Heike Reichelt
Wir standen im Wald. Vom Startpunkt aus wurde ein kurzer "Walk up" gelaufen. Dann wurde von einem Helfer rechts ein Schuss abgegeben und eine Markierung nach links geworfen, Entfernung etwa 60 Meter. Dann schoss ein Helfer links und warf eine Markierung nach rechts. Der Hundeführer musste angeben, welches Dummy er als erstes vom Hund arbeiten lassen wird.
Ich entschied mich auf das zuletzt geworfene Dummy. Lotte ging punktgenau auf die linke Markierung, pickte und kam brav zurück. Dann Richtungsangabe auf das rechte Dummy. Lotte ging raus und drehte kurz vor der Fallstelle auf die linke Seite und bog zur ersten Markierung ab. Zwischen den beiden Markierungen war ein Tannengürtel. Um sie nicht im Tannengürtel zu stoppen, wartete ich noch bis sie wieder in Sicht war, stoppte sie und schickte sie mit Handzeichen und "rechts" auf die Markierung, Suchenpfiff und das Dummy war unser.
Fazit von Heike Reichelt: "Führerfehler ich hätte sie früher stoppen sollen".
Erste Aufgabe geschafft.
15 Punkte
2. Aufgabe Harry Brünet
Wir standen an einem See. Rechterhand 4 Meter im See lag eine gut bewachsene Insel. Zuerst fiel ein Dummy von unserer rechten Seite mit einem verbalen Geräusch vor die Insel ins Wasser. Dann schoss es auf der anderen Seite des Sees, Helfer war nicht sichtig, und es flog ein Dummy in den Gegenhang. Wieder sollte angegeben werden, welches Dummy zuerst gearbeitet wird.
Geräusch, Dummy fiel rechts. Lotte markierte dieses Dummy. Dann wieder Schuss und das Dummy fiel auf der anderen Seite des Sees. Auch dieses Dummy wurde von ihr schön gesehen. Ich entschied mich erst das lange Dummy zu arbeiten. Nach Freigabe spurtete Lotte los. Der See war nicht richtig tief. Deshalb rannte der Hund halb laufend, halb schwimmend durchs Wasser. Auf der anderen Seite angekommen hatte sie das Dummy sofort gefunden aber lief dann kurz links am Uferhang weiter. Ich gab den "Hierpfiff" um sie durch das Wasser wieder zurück zu bekommen. Den Pfiff nahm sie toll an und kam durchs Wasser zurück. Abgabe vom Dummy, Ausrichten auf das rechte Mark. Lotte hüpfte ins tiefe Wasser und schwamm zum Dummy, "Zack" war dieses auch im Sack.
Der "Hierpfiff" kostete 2 Punkte.
18 Punkte
3. Aufgabe Detlef Henrich
2 Teams gingen in die Aufgabe. Die niedrigere Startnummer wurde vor einen Schilfgürtel platziert. Dort waren mehrere Dummy drinnen. Das andere Team wurde 10-15 Meter entfernt mit Blickrichtung auf die andere Seite platziert. Dieses Team schaute auf einen in 15 Meter entfernten Wall. Rechts standen Helfer.
Zuerst waren wir mit der niedrigeren Startnummer dran. Vor dem Schilfgürtel durften wir die Leine abnehmen dann fiel beim anderen Team ein Schuss und ein Dummy hinter den Wall. Nach Freigabe durfte ich Lotte zur Suche ins Schilf schicken. Der Richter wollte ein Dummy haben. Lotte mit tiefer Nase ins Schilf und schwups war sie wieder da. Leine wieder dran und nun wurde gewartet, bis der andere Hund gearbeitet hatte. Dieser war sehr schnell fertig und dann wurde gewechselt.
Nun hieß es für uns wieder Leine ab. Ein Schuss wurde von den Helfern rechts vom Wall abgegeben und ein Dummy fiel mit einem "Platsch" hinter den Wall. Also Wasser war inside. Die Leine blieb ab und der andere Hund wurde in die Suche geschickt. Unser Partner brauchte diesmal für mich eine gefühlte Ewigkeit. Lotte blickte sich immer mal wieder um ob ihr Kollege nicht bald fertig ist und schaute dann wieder nach vorne mit kleinen Fragezeichen über dem kleinen schwarzen Köpfchen, "wann darf ich endlich mein Dummy arbeiten?..". Sie blieb schön brav sitzen. Nach Freigabe und Richtungsangabe ging es endlich los, Wall hoch und oben einmal nach links und dann rechts gelaufen, hüpf und Hund war im Wasser und außer Sicht. Kurzes Warten, dann war Lotte wieder da, Abgabe.
Das nach links und rechts laufen kostete 3 Punkte.
17 Punkte
4. Aufgabe Rainer Scesny
Wieder im Wald. Es wurden 4 Teams zum Richter gerufen. Jedes Team bekam eine markierte Stelle zugewiesen, an der man sich positionieren sollte. Der Wald war mit hohen Tannen und kleinen Tannenbäumchen durchzogen und mit Heidelbeeren und irgendwelchem Gestrüpp bewachsen. Dann lief ein "Treiben" von rechts nach links in etwa 20 Meter Entfernung ab. War das Treiben fertig, sollten alle Teams die Hunde wieder anleinen und sich in einen Wartebereich begeben, den uns der Steward zeigte. Dann holte der Richter jedes Team einzeln wieder zu sich nach vorn.
Lotte und ich bekamen unseren Platz zugewiesen und das wilde Treiben begann. Mehrere Schüsse und mehrere Dummys fielen. Alle hielten die Luft an. Alle Hunde waren brav und aufmerksam. Dann ging es in die Wartezone. Bis wir an der Reihe waren durften vor uns 2 Hunde arbeiten. Dann bekamen wir die Ehre. Zuerst walkten wir auf die linke Seite. Diesmal war die Fußarbeit nicht 100 %ig. Dann durfte sie ein Dummy aus dem Treiben holen. Sie blieb schön im Gebiet und holte ein Dummy bei einem Baumstumpf aus den Heidelbeeren. Dann Drehen nach rechts und wieder bis zu einem angegebenen Startpunkt Fußarbeit. Nochmal sollte sie ein Dummy aus dem Treiben holen. Sie ging wie immer mit Fullspeed in die Suche und erarbeitete sich in einem Busch ein Dummy, kam rückwärts aus dem Gebüsch, und machte sich auf den Rückweg. Doch plötzlich, so schnell konnte ich gar nicht reagieren, beugte sie den Kopf runter in die Heidelbeeren und kam dann erst zurück. Rainer Scesny ging nach Abgabe des Dummy in die Heidelbeeren und zeigte mir das dort liegende Dummy. Sie hatte "getauscht". Tja, wir hatten dieses Jahr so viele Treiben in den unterschiedlichsten WT's und bisher war "Tauschen" kein Thema. Irgendwas war an diesem Tag zuviel für Lotte. Weiter ging es zur nächsten Aufgabe
0 Punkte
5. Aufgabe Betty Schwieren
Wir standen wieder an einem See. Dieser war ringsum stark bewachsen. Wir blickten auf den See. Rechts am Überlauf stand ein Helfer und schoss. Dann warf ein nicht sichtiger Helfer von der linken Seite ein Dummy ins Wasser. Wegen dem hohen Bewuchs, war das Dummy nicht zu sehen. Der Schütze schoss ein zweites Mal und nochmal "Platsch". Dann forderte die Richterin dazu auf Fussarbeit um den See bis zum Schützen zu machen. Dann durfte man den Hund nach Freigabe auf das Dummy schicken und das zweite Dummy arbeitete man selbstständig.
Lotte wartete fein. Die Fussarbeit war trotz der Reize am Wasser sehr schön. Nach der Freigabe schickte ich Lotte und mit einem Satz hüpfte sie ins Wasser. Erstes Dummy war uns sicher. Dann nochmal einen Schwarznasenhüpfsprung und das zweite und letzte Dummy der Newcomer Trophy war bei uns. Super Arbeit.
20 Punkte
Unsere Serie für dieses Jahr war leider gerissen. Die erste Null hat uns bei der Newcomer Trophy heimgesucht. Doch vom Gesamtergebnis her können wir doch recht zufrieden sein. Alle Aufgaben waren machbar und einer Newcomer Trophy würdig. Vielen Dank an die Organisation, Richter und Reviergeber. Wunderbares Gelände, welches alle Möglichkeiten bietet für die Retrieverarbeit.
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Eine Woche nach der Newcomer Trophy stand für den Deutschen Retriever Club, Bezirksgruppe Pfalz, der 1. Elwetritsche Workingtest in Pirmasens auf dem Programm. Ich hatte für die Bezirksgruppe die Sonderleitung übernommen und organisierte seit einigen Monaten an den Feinheiten. Es waren 30 Starter für die Schnupperklasse gemeldet. Das war schon eine richtig geniale Meldezahl, was mich richtig stolz macht. Wir begrüßten die Richter Petra Beringer, Achim Beringer und Edmund Sagawe im schönen Pfälzerwald. Am Vorabend besichtigten wir das Gelände und die Richter überlegten sich für die Teilnehmer spannende Aufgaben. Wir verbrachten einen tollen Tag mit ganz vielen netten und aufgeregten Teilnehmern. Jeder Prüfling bekam an dem Tag einen Feedbackbogen mit Anmerkungen der Richter an die Hand. Ich denke, der ein oder andere ging an diesem Tag mit neuen Ideen und Trainingsanregungen nach Hause. Bestimmt werden wir so manchen auf den nächsten Prüfungen sehen.
Vielen Dank an mein geniales Helferteam. Jeder einzelne von Euch ist so unheimlich wichtig für solch eine Veranstaltung. Ohne Helfer gibt es auch keinen Workingtest!!!! Vielen Dank an meine Richter und meinen Reviergeber, großes Kino! Der 1. Elwetritsche Workingtest wird nicht der letzte sein!
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Eine Woche später, am 18. September 2016 war schon wieder Prüfungstag. Diesmal war ich Sonderleitung für unsere Spätsommerprüfung der Bezirksgruppe Pfalz, Dummy A, in Otterberg, mit Richter Rainer Kern. Es waren 14 Teams gemeldet. Leider ist ein Team ausgefallen. Wir hatten an diesem Tag kein so schönes Wetter, deshalb mussten die Regenjacken ausgepackt werden. Von den 13 Teams konnten 8 die Prüfung bestehen und sich über einen positiven Eintrag im Leistungsheft und Urkunde freuen. Für Euch ist die Tür für die Starts bei Workingtests aufgegangen. Die, die nicht so viel Suchenglück hatten, bleiben am Ball und trainieren weiter. Die nächste Prüfung kommt bestimmt. Vielen Dank Rainer, dass Du in die Pfalz zum Richten gekommen bist. Für das faire Richten und die Tipps die Du den Teilnehmern am Ende der Prüfung gegeben hast.
Das waren DREI anstrengende Wochen hintereinander mit Newcomer Trophy und organisierten Prüfungen. Jetzt ist wieder Zeit für die eigenen Hunde angesagt. Wir werden wieder verstärkt ins Training einsteigen. Trainings bei Rainer und ein Trainingswochenende bei Marlene Lackner, unserer Züchterin, mit Ton Buijs in Tirol stehen auf unserem Programm.
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