Lottes erster Workingtest in der Klasse A "Wilder Süden"

Lotte und ich hatten einen Startplatz beim Workingtest "Wilder Süden" in Villingendorf ergattert. Dies sollte unsere Premiere bei einem offiziellen Workingtest in der Klasse A werden. Einen Tag vorher machten wir uns auf in den Schwarzwald.

 

Nach der Startnummernausgabe und der Begrüßung ging es ins Gelände. Ich hatte die "Ehre" die Startnummer 1 zu haben. Das bereitete mir doch etwas Kopfschmerzen. Eigentlich ist man nur einmal die Startnummer 1, da dann zum nächsten Richter gewechselt wird und dort bereits Hunde gearbeitet haben. Nicht so bei uns. Unser Richter wanderte mit der Gruppe von seiner ersten Aufgabe mit unserer Gruppe zur nächsten und dann auch noch an seine dritte Station. Bedeute für Lotte und mich, 3 mal die Startnummer 1.

 

1. Aufgabe:

 

Die Helfer standen auf einem Hochsitz. Zum Hochsitz war die Entfernung etwa 30 Meter. Der Hochsitz stand auf einem Acker auf dem noch alter Bewuchs in unterschiedlicher Höhe vorhanden war. Der Acker machte auch einen kleinen Buckel. Die Helfer warfen ein Dummy mit Schuss aus dem Hochsitz. Der Hund sollte nach der Freigabe dieses Dummy arbeiten. Auf dem Rückweg wurde ein Dummy ohne Schuss nachgeworfen.

 

Grundsätzlich kein Problem dachte ich. Doch Lotte hatte einen anderen Plan. Der angrenzende Wald zog enorm und dann lief sie am Dummy hinter dem Wind vorbei. Durch den Buckel, war Lotte plötzlich nicht mehr zu sehen. Ich pfiff Lotte wieder ins Gebiet und schickte sie wieder  an die richtige Stelle. Das kostete Punkte. Dummy wurde von ihr gefunden und sauber zurück gebracht. Dann mit "Voran" auf die nächste Fallstelle. Schwups, war sie wieder etwas zu weit. Nochmal helfen von mir und wir hatten das Dummy drin.

 

13 Punkte

 

2. Aufgabe:

 

Teamaufgabe mit der Startnummer 2. Wir standen auf einem Acker. Gleicher Bewuchs wie auf dem vorigen. Blick ging etwa 35 auf den angrenzenden Wald. An der Ackergrenze wurde ein Treiben veranstaltet. Drei Schüsse und 3 Dummys wurden in den unterschiedlichen Bewuchs am Waldrand geworfen. Auf dem Acker selbst sollen noch 2 Dummys liegen. Das Team mit der niedrigeren Startnummer begann, in dem Fall ich. Dann sollte die 2 arbeiten, nochmal die 2 und dann wieder ich mit Lotte.

 

Das Treiben begann und wir beobachteten das Geschehen. Nach der Freigabe vom Richter durfte Lotte ihren Job erledigen. Lotte im Fullspeed Richtung Wald. Als Lotte unterwegs war, fiepte unser Teampartner extrem laut. Das bedeutete für ihn anleinen und Aufgabe für ihn vorbei. Lotte fand das erste Dummy auf  dem Weg zum Wald und spurtete in hohem Tempo zurück. Dann durfte sie nochmal ran. Diesmal holte sie eines aus dem angrenzenden Wald. Toll gemacht!!!!

 

20 Punkte

 

3. Aufgabe:

 

Wir standen auf einem Weg. Dieser Weg machte nach 15 Meter eine Biegung nach links. Links vom Weg ging es steil abwärts, rechts vom Weg steil nach oben. Rechts oben auf dem steilen Hang standen 2 Helfer. In der Verlängerung dieser Helfer standen 10 Meter weiter nochmal 2 Helfer. Der Hang war mit Laubbäumen bewachsen. Die ersten Helfer gaben einen Schuss ab. Doch das Dummy wurde nicht geworfen, sondern gerollt. Lotte schaute ganz verdutzt. Dann schossen die zweiten Helfer und ließen ihr Dummy auch den Berg runter rollen. Jedes Dummy nahm eine Menge Laub mit. Nach Freigabe durfte der Hund das erste Dummy holen.

 

Lotte machte einen kurzen Schlenker den Hang links runter. War aber nach ein paar Sekunden wieder da. Ich gab ihr den Sitzpfiff und schickte sie "Back". Suchenpfiff und das erste Dummy war zuhause. Dann mit "Voran" und kurzem Pushen über die alte Fallstelle drüber und  sie hatte auch das 2. Dummy gefunden. Dies war eine lustige Aufgabe. So etwas haben wir noch nicht gekannt. Richter Guy Matter lachte über den lustigen Blick und die Kopfbewegung von Lotte, als sie die rollenden Dummy sah. Mit solch einer Aufgabe kann man auch die Steadyness testen.

 

18 Punkte

 

4. Aufgabe:

 

Nach einer Mittagspause ging es auf zur zweiten Runde. In einer Tannenschonung (Anpflanzung von Weihnachtsbäumen) standen wir auf einem Weg, der mittig durch die Schonung lief. Rechts am Rand der Schonung 2 Helfer. Nach einem Walk-up wurde ein Dummy mit Schuss auf die rechte Seite der Tannenschonung geworfen. War das Dummy drinnen, wurde weiter gewalkt und ein weiteres Dummy wurde von den Helfern mit Schuss, allerdings über den Weg auf die linke Seite der Schonung geworfen. Auch dieses wurde im Anschluss vom Hund geholt.

 

Lotte lief schön brav Fuss. Nach der Freigabe durfte sie die erste Markierung arbeiten. Durch die kleinen Tannenbäume wurde sie etwas irritiert und fand nicht punktgenau. Kleine Hilfe von mir und das Dummy war gesichert. Dann wurde schön brav weiter gewalkt. Beim zweiten Dummy gab ich ihr auch die nötige Hilfe. Deshalb gab es am Ende auch berechtigten Punktabzug.

 

14 Punkte

 

5. Aufgabe:

 

Eine neue Tannenschonung. Diese Tannen waren dichter und auch etwas höher. Eine Zweieraufgabe folgte. Wieder mit der Startnummer 2 als Team. Wir wurden auf die linke Seite von der Richterin gepackt und das andere Team auf die rechte Seite. Auf dem Weg standen mehrere Helfer. Sie warfen mit 2 Schüssen 2 Dummys, jeweils eins auf die linke Seite und eins auf die rechte Seite zwischen die Tannen. Dann wurden noch vier Dummys ohne Schuss zwischen die Bäume geworfen. Das Schwierige daran war, der Hund konnte null sehen.  Als erstes durften wir arbeiten.

 

Lotte spurtete los und verschwand in den Tannen. Sie war so schnell und sofort wieder mit Dummy bei mir. Dann durfte der Partner arbeiten. Als er das Dummy hatte, wurden die Plätze getauscht und die Fussarbeit kontrolliert. Dann durfte der Partner nochmal arbeiten und wir am Ende. Auch diesmal spurtete Lotte durch den Wald und kam kurz am Wegesrand zum Vorschein, bekam Wind von ihrem Suchengebiet, pickte und kam zu mir zurück.

 

Das Schwere war, man sah den Hund so gut wie nicht zwischen den Tannen. Es bestand Tauschgefahr und dass er das Suchengebiet verlässt. Das hat die Maus wieder toll gemacht.

 

18 Punkte

 

6. Aufgabe:

 

Wir standen an einem steilen Abhang. Am Fuss des Abhangs, auf der anderen Seite, standen die Helfer. Man sah im Laub 3 Dummys liegen. Die Richterin sprach von 4 Dummys. Das Vierte konnte man aber nicht sehen, weil es hinter einem Baum lag. Eins wollte sie haben.

Der Helfer beschoss ein Dummy. Mehr passierte nicht. Nach der Freigabe durfte Lotte auf das Blind eingewiesen werden.

 

Lotte nahm den Abhang mit gewohnter Schnelligkeit. Holte das Dummy hinter dem Baum und lief an den anderen drei Dummys vorbei. Auch hier war Tauschgefahr. Für Lotte stellte diese Aufgabe kein Problem dar.

 

20 Punkte

 

Somit haben wir uns von Aufgabe zu Aufgabe gesteigert. Für unseren allerersten A Workingtest bin ich super zufrieden. Mit 103 von 120 Punkten kann man mit stolzer Brust nach Hause gehen.

 

Wir bedanken uns für die tolle Orga, allen Helfern und Richtern. Eine entspannte Atmosphäre unter den Teilnehmern. Ich würde sagen, wir kommen gerne wieder!

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